06/05/2012: anreise havanna

 

nach pizza, abschieds-party und ohne schlaf geht's frühmorgens mit michelle, mit welcher ich in kuba herumreise, ab zum flughafen kloten. am flughafen gibt's dann für mich bereits eine erste schocksituation, weil die etwas mürrische dame am check-in-schalter nach unserem visum verlangt. visum? was visum? wir brauchen doch kein visum, habe ich gedacht... schlussendlich stellt sich dann heraus, dass sie unsere touristenkarte meint, welche wir ihr nicht direkt gezeigt haben. die touristenkarte (erhält man direkt bei der buchung im reisebüro) braucht man als einreise nach kuba und muss man auch im land bei hostels und co. immer wieder vorweisen.

 

nach zwischenstopp in paris geht's mit einer doppelstöckigen (!) boeing 747-400 in die hauptstadt havanna. der flug kommt mir (wohl vorallem aufgrund meines miserablen hangover-zustandes) vor wie ein ganzer tag... im hotel angekommen erklärt man uns, dass wir (warum genau auch immer - über den grund sind wir immer noch am rätseln) die unterkunft wechseln müssen. wir warten eine halbe ewigkeit bis uns endlich ein taxi ins hotel valencia bringt, wo wir ein extrem tolles zimmer mit viel viel platz beziehen können. nach einer dusche laufen wir zu einem in der nähe liegenden platz, essen eine kleinigkeit und trinken eins auf unsere doch noch heile ankunft in havanna.

 

07/05/2012: havanna - viñales

 

nach dem frühstücken gehen wir in ein anderes hotel, wo wir unser gemietetes auto beziehen können. nach schweizer manier sind wir pünktlich dort. der vermieter des wagens nicht. nach etwa einer stunde erscheint er, gemütlich wirkend und ganz ganz träge...

 

von havanna fahren wir in hügeliger landschaft nach la boca, manel, cabañas, la palma und dann zu unserem tagesziel viñales. in kuba ist es üblich, dass die leute per autostopp reisen. und es ist auch üblich, autostöppler mitzunehmen. unter anderem laden wir auch giovanni auf, der uns in viñales gleich an ein casa particulares vermittelt. durch ihn buchen wir auch eine reittour in der gegend für morgen früh. danach spazieren wir ins zentrum, essen lunch und besichtigen das kleine, härzige dörfchen.

 

spontan halten wir ein ross mit wagen an und fragen den kutschier victor, ob er mit uns eine tour in die umgebung unternehmen würde. zuerst besichtigen wir einen kleinen botanischen garten, der uns aber eher wie ein botanischer jungle vorkommt... dann geht's weiter zu den mogote la feita, auf einsamer strasse an bergen entlang - ich fühle mich ein bisschen, als ob ich in's muotathal hineinrösseln würde... :-)

 

die wunderschöne landschaft mit den felsigen wänden um uns herum (eine davon ist farbig mit dinosauriern verziert) gefällt uns gut, und auch die fahrt ist sehr unterhaltsam: es geht über enge wanderwege und schlammstrassen.

 

nach duschen & abendessen setzen wir uns in eine art unterhaltungsshow in einer "disco". nach dem offiziellen programm mit tanz und gesang ist die tanzfläche frei und wir freuen uns auf unser erstes ausgehen. aber leider wird "nur" salsa gespielt, was wir nicht wirklich mögen - ¡bienvenido en cuba! :-)

 

08/05/2012: reittour in viñales & badeplausch in varadero

 

wir haben einen platten reifen! die hausdame unseres casas particulares weist mich nach dem morgenessen auf das maleur hin. natürlich - wie könnte es anders sein - vermittelt sie mich gleich an eine werkstatt, die mir den reifen meines erachtens relativ teuer repariert. wir sind uns bis heute ziemlich sicher, dass der nagel absichtlich in den pneu geschlagen wurde, um uns "naive" touristen ein bisschen abzuzocken. esta es la vida...

 

mit rund einer stunde verspätung geht dann unser nächstes ross-abenteuer doch noch los: mit andré geht's auf relativ mageren pferden durch verschiedenste plantagefelder, an grüner, weiter landschaft vorbei. von einem hügel haben wir eine fantastische aussichtung auf das weite tal von viñales. zudem besichtigen wir eine höhle und dann noch eine hütte, in der tabakblätter getrocknet werden, bevor sie zu zigarillos verarbeitet werden.

 

es ist "süttig" heiss - wir sind verschwitzt und haben eigentlich nur noch auf eines lust: strand! wir entschliessen uns, das 350km entfernte varadero zu besuchen. via pinar del rio geht's zurück nach havanna und dann über matanzas direkt ans meer. der weg hat sich gelohnt: vom hotel, direkt am strand liegend, begeben wir uns nach zimmerbezug direkt ans wasser. es herrscht eine geniale abendstimmung, der sand ist weiss, das meer stahlblau: herrlich!

 

z'nacht essen wir in einem tollen restaurant im städchen, danach geht's in einem oldtimer-taxi in die calle 62, wo wie gestern eine art animationsprogramm abgehalten wird. varadero ist ein kompletter touristenort, was uns aber in der disco ziemlich recht kommt: internationale (und somit auch für uns tanzbare) musik, leute aus aller welt und doch noch immerhin einen vollblut-kubaner mit sombrero und zigarre.

 

09/05/2012: varadero - cienfuegos

 

das frühstück unseres zweisterne-hotels sieht aus, als ob es in den vergangenen tagen ebenfalls schon vor jemandem auf dem tisch gestanden hätte. wir würgen etwas davon herunter und watscheln gleich darauf wieder an den strand, wo wir die pralle sonne geniessen und unser leben einfach nur toll finden. als sich die bierbäuchigen und verkaterten pauschaltouristen gegen mittag ebenfalls zu uns gesellen, machen wir uns wieder auf die strasse: kuba hat schliesslich mehr zu bieten, als nur wunderschöne badestrände!

 

zurück nach matanzas, dann weiter nach la isabel, jagüey und der geschichtlich berühmten schweinebucht (bahía de cochinos) entlang an den playa giron, der aber nicht sonderlich speziell ist. auf einer nebenstrasse fahren wir richtung yaguaramas. plötzlich taucht vor uns - mitten auf der strasse - ein relativ grosser krebs auf. michelle, zu diesem zeitpunkt die fahrerin, bremst abrupt ab. für euch wahrscheinlich kaum zu glauben, aber in jenem moment war dieser überraschende auftritt des krabbeltieres total erschreckend für uns, waren wir doch die letzten kilometer nur durch verlassene waldalleen gefahren. und das spekaktel ging noch weiter: gleich darauf erschien ein weiterer krebs auf der strasse, und dann noch einer und noch einer: eine regelrechte invasion und ein wahnsinns spektakel für uns! ein uns entgegenkommender lastwagenchauffeur hielt an, schnappte sich geschickt einen krebs und erklärte, dass sie sich in dieser region aufgrund von naheliegenden sümpfen und flüssen tummeln würden.

 

gegen halb acht kommen wir in cienfuegos an, wo wir wiederum ein casa particulares beziehen. diese unterkunftsmöglichkeit bieten viele kubaner an: in ihrem wohnhaus kann man in einem zimmer mit dusche & toilette hausen. oftmals bieten sie auch ein nachtessen an. heute testen wir diese private küche kubas. auf dem tisch erscheinen kartoffeln, reis, gurken, leckerer fruchtsaft und - passend zum beschriebenen krabbelerlebnis - languste.

 

10/05/2012: hanabilla-stausee, topes de collantes und trinidad

 

kuba. nur schon in diesen ersten tagen unserer reise sind wir begeistert. es scheint, als ob hier die zeit in den 50igern-jahren stehen geblieben wäre: überall kutschen, wunderschöne häuser aus der kolonialen zeit und klischee-artige zigarrenrauchende kubaner. wir schlendern in cienfuegos in der fussgängerpassage und im parque martí umher und lassen diese eindrücke auf uns wirken - und das bei gefühlten 45 grad bereits am morgen...

 

mit dem auto machen wir auch noch eine kurzvisite des inselquais von cienfuegos, danach geht's richtung berge, an hügeliger und grüner landschaft der ortschaft cumanayagua vorbei zum lago hanabanilla, einem stausee. nach kurzem halt mit mittagessen fahren wir über die bergkette topes de collantes auf mit riesigen schlaglöchern versehener strasse weiter richtung trinidad. auf dem rücksitz ist diesmal ein altes mannlein, das andauernd vor sich herschmunzelt und wahrscheinlich irgendwelche witze erzählt, die wir aber leider mit unseren wenigen spanischkenntnissen nicht wirklich verstehen...

 

in trinidad beziehen wir unsere unterkunft und fahren dann an den 10 autominuten entfernt gelegene strand ancón, wo wir erneut das wunderschöne meer geniessen. wieder zurück im casa particulares wird geduscht - dann geht's richtung altstadt. die strassen sind praktisch leer, und wenn es doch leute hat, sind es irgendwelche typen, die ziemlich aufdringlich eine taxifahrt, ein essen oder was auch immer verkaufen wollen. hier scheint ebenfalls eine touristenregion zu sein...

 

nach dem abendessen setzen wir uns in eine freiluft-beiz an der calle de la musica, gleich neben der kirche. eine buena vista social club-ähnliche band versprüht kubafeeling. eine tolle atmosphäre! gegen mitternacht geht die meute dann weiter zum club "cave": so was habe ich noch nie erlebt! in einer riesigen höhle tief unter dem städchen trinidad wird getanzt und getrunken bis in die frühen morgenstunden: ein super ambiente! me gusta mucho!

 

11/05/2012: trinidad - camagüey

 

wir suchen in trinidad eine tabakfabrik, um unser knowlegde über die zigarrenproduktion etwas aufzubessern. finden tun' wir sie nicht und deshalb machen wir das, was wir häufig tun: nach dem weg fragen. ein alter mann führt uns - für ihn irgendwie ganz verständlich - durch die halbe stadt zu einer produktionsstätte. in der kleinen halle sitzen mehrere dutzend arbeiter/innen und drehen fleissig zigarren - es ist interessant, dem emsigen treiben zuzuschauen. in einem zweiten raum, wo die zigarren zu 25 stuck gebündelt werden, verkauft uns eine arbeiterin unter dem tisch für ein schnäppchenpreis sechs stuck der raucherware, welche wir dann auch ganz lässig aus der fabrik schmuggeln. :-)

 

mit einem fahrradtaxi begeben wir uns zum place martí, schlendern durch den souvenirmarkt und kommen dann zu einem einkaufslädeli für einheimische. in kuba existiert eine art bezugsscheinsystem - libreta genannt - welches den stark rationierten bezug von subventionierten waren, hauptsächlich lebensmitteln, erlaubt. allerdings kriegen die kubaner beispielsweise nur gerade 5 eier pro monat oder 3.5kg reis für die ganze familie! der rest muss selber besorgt und bezahlt werden - anbetrachts der kleinen löhne nicht immer eine einfache aufgabe.

 

nach mehrmaligem kopfschütteln und etwa hunderten "no, gracías" (weil uns alle ein taxi vermitteln wollten...) genehmigen wir in einem härzigen café (sonst sind nur kubaner da) eine stärkung und machen uns dann mit unserem mietauto auf ins valle de los ingenios, auf deutsch: ins tal der zuckermühlen. im dorf manacas iznaga besteigen wir einen 50m hohen turm, der früher zur beaufsichtigung der sklaven diente, welche auf den plantage-feldern schuffteten. dann geht's für uns weiter, an zuckerrohrplantagen und weiten feldern auf praktisch leeren strassen nach sancti spiritus. dort besichtigen wir das härzige, untouristische städchen. es ist wahnsinnig heiss - die einheimischen jungs haben ihre shirts über den bauch bis zur brust raufgewickelt, um etwas luft an den körper zu bekommen... wir schwitzen ebenfalls (eigentlich seit tagen unser allgemeiner dauerzustand) und kaufen für umgerechnet gerade mal 25 rappen ein kubanisches eis.

 

zwischen ciego de avila und unserem heutigen tagesziel camagüey laden wir zwei schwestern und eine weitere frau auf, welche sich ob unserem rhythmischen kopfnicken und unserem gesang zu michelles i-pod-musik sichtlich freuen und begeistert mitsummen. ach, wie wir diese lockere art der kubaner mögen! 

 

in camagüey beziehen wir ein zimmer in einem härzigen haus (verziert mit stein- und baumstamm-wänden) und dinierten dann in der altstadt. bald merkten wir jedoch, wie müde wir eigentlich sind (ja, reisen kann durchaus auch sehr anstregend sein) und wir machten uns um 22 uhr auf den heimweg.

 

12/05/2012: der "alle-starren-uns-an" tag

 

als tourist fällt man auf und viele wollen dir etwas verkaufen, zigarren auf offener strasse, oder was auch immer. immer wenn wir durch die strassen gehen, wird uns nachgeschaut (michelle als frau sowieso...). heute empfinden wir das gestarre extrem und wir taufen den tag deshalb wie im titel genannt.

 

unsere kurze tour durch camagüey (die drittgrösste stadt in kuba) gefällt uns, die stadt ist aber nicht wirklich "wow-mässig", vorallem nicht nach dem wirklich tollen trinidad. schon bald machen wir uns auf nach bayamo, wo wir in einem restaurant am schönen hauptplatz etwas essen. dann schlendern wir durch die gassen, fahren aber ebenfalls bald darauf wieder los.

 

und während wir wieder auf gerade verlaufender strasse an weiten, grünen feldern vorbeifahren, regnet es plötzlich. kurz, aber heftig. schön, diese abkühlung!

 

abends kommen wir in manzanillo an, einem klitzekleinen hafenstädchen. nach unserer irrfahrt durch das zentrum finden wir doch noch ein casa particulares, sogar mit einem appartement und viel platz. abgesehen von den riesen-käfern im schlafzimmer eine tolle unterkunft. wir gehen kurz zum strand, welcher aber ebenfalls nicht wirklich schön ist. und weil uns ein besoffener typ neben uns die ganze zeit zuquatscht, gehen wir bald darauf wieder zurück ins casa.

 

mit dem auto fahren wir in ein 2 kilometer entferntes hotel (manzanillo selbst erscheint wie ausgestorben), wo wir - ganz alleine und mit der wohl hässlichsten tischdecke die es gibt! - z'nacht essen.

 

13/05/2012: horrorfahrt am muttertag

 

nach einem erneut wahnsinnig tollen zmorgen mit frischen früchten, omelette, kaffee, brot & fruchtsaft machten wir uns auf nach santiago de cuba - und zwar auf einem eher ungewöhnlichen weg.

 

wir wussten, dass unser vorhaben etwas zeit beanspruchen würde und wir für die heutige route nicht mit opitmalen strassenverhältnissen rechnen durften. aber was uns am heutigen tag erwartete, hätten wohl auch die grössten pessimisten nicht gedacht: schlaglöcher so weit das auge reicht, slalom-manöver, riesige geröllbrocken in der strasse, felsen, welche den weg versperren, brücken, die am einstürzen sind und viele umfahrungen, weil die strassen schlichtweg nicht mehr passierbar waren. die heutigen begegnungen und die landschaft (unser grund, warum wir diese route gewählt haben) entschädigte jedoch alles:

 

nach pillon fuhren wir über grasgrüne hügel, welche mich an irland erinnerten, und danach am fusse des sierra maestras der wunderschönen, felsigen küste entlang. es hat praktisch keine andere fahrzeuge auf der strasse. ein holztragender mann kommt uns entgegen, hie und da ein cowboy auf einem pferd. in chivirico machen wir halt, bädelen ein bisschen und essen im dorfrestaurant krebs und fisch. es schmeckt ausgezeichnet. die autostöppler, welche wir heute aufladen, sind noch freundlicher als bisher - zwei alte frauen schenken uns mangos als dank. und ein mann mit seiner tochter haben so freude, dass wir sie mitnehmen, dass sie uns kurzerhand in ihrem casa einen ganzen plastiksack mit frischen früchten füllen.

 

in santiago de cuba machen wir uns auf zum placa "parque céspedes", schlendern durch die gassen, essen sandwich und pizza von strassenverkäufern und lernen dann auf dem placa das junge kubanische päärchen lisandro und emilia kennen, die uns kurzerhand für morgen zu einem umtrunk zu sich nach hause einladen.

 

nach dem wirklich netten gespräch mit den beiden machen wir uns auf in das von unserem touristenbuch empfohlene casa de la trova. die band spielt gut, doch das ganze wirkt sehr auf ausländer abgestimmt und sehr einstudiert - nicht so wie beispielsweise in trinidad. unsere anschliessende disco-suche verläuft nicht weniger erfolgreich und wir begeben uns gegen mitternacht wieder zurück ins casa particulares.

 

noch eine kleinigkeit zum muttertag: dieser scheint hier sehr populär zu sein, sind doch schon seit tagen viele leute mit torten (eben eine spezialität für den muttertag) zu sehen. die kuchen sind reich verziert mit sahne und farbigen schnick-schnack und sehen so aus, als ob manch nach einem bissen schon genug torte gegessen hätte.

 

14/05/2012: santiago de cuba

 

wir besuchen das museum im casa diego velázquez, dem ältesten haus in kuba. im innenhof trällern vier frauen einige a capella - songs. in der cafeteria isabélica trinken wir einen kaffee, bevor wir durch die fussgängerzone weiterschlendern. auf einem schattigen platz spielen meist ältere männer domino und schach. wir spazieren zum hafen, höcken uns dort auf zwei mofas und lassen uns von den motoboys zur festung el morro chauffieren.

 

mein schweizer sackmesser - und schweizer sackmesser lügen nie! - zeigt als temparatur volle 41 grad an! trotzdem visitieren wir die burg, die wunderschön am meer gelegen ist. um 16 uhr sind wir wieder in der stadt, und zwar an der calle padre pico. von dort aus spazieren wir in der abendstimmung an auf der strasse fussballspielenden jungs vorbei. überall schenkt man einem ein lächeln und wir haben einfach nur freude, simple freude, an dieser offen- und herzlichkeit der kubaner. und noch was gefällt mir hier in santiago de cuba gut: die wohl ersten wirklich schönen frauen, die ich hier in kuba sehe... stimmt wirklich! ich war die ersten tage überrascht, wie wenige buonitas umherliefen...

 

nach einem apéro und einer wohltuenden dusche machen wir uns auf zum casa von lisandro und emilia. dieser besuch ist recht nett, sie erzählen uns viel von ihrer kultur und ihrem leben, offerieren uns früchte. als sie dann aber jedoch zu berichten beginnen, dass sie den zeugen jehovas angehören und wir uns nicht wirklich sicher sind, ob sie uns nur zu sich eingeladen haben, um uns zu ihrem glauben zu bekehren, verlassen wir die nette runde bald mal.

 

15/05/2012: santiago de cuba - holguin - guardalavaca

 

wir fahren nach holguin, wo wir die 400 stufen auf einer treppe zu einem wahlfahrtsort hochlaufen. dort oben haben wir eine fantastische sicht über die stadt der pärke: viele grünflächen prägen das bild. wieder in der stadt essen wir und begeben uns dann zum auto. respektive, wir wollen uns zum auto begeben. nur leider wissen wir nicht mehr, wo genau wir geparkt haben... war es jene strasse, oder doch die andere? sind wir an diesem platz vorbegegangen, oder nicht? schlussendlich finden wir den wagen trotzdem wieder: noch einmal glück gehabt! :-)

 

auf der weiterfahrt gibt es wiederum grüne, weite felder. ab und zu ein reiter, man fühlt sich ein bisschen im wilden westen. eine wunderschöne landschaft, bei wunderschönem wetter, mit freundlichen leuten und herzlichen begegnungen: kuba ist so wunderschön!

 

nachmittags kommen wir in guradalavaca an, nach varadero ein zweiter geeigneter ort für all-inclusive-ferien. für heute ist uns dies egal, wir möchten den letzten tag in kuba nur noch ein bisschen relaxen. wir beziehen ein hotel direkt am strand, mit poolanlage und allem was dazu gehört. natürlich profitieren wir sogleich von den gratis drinks, geniessen das herrliche meer. nach dem abendessen und einem überhaupt nicht animierenden hotel-animationsprogramm machen wir uns auf in die disco, wo man selbst mit badelatschen zutritt hat. wir tanzen mit anderen hotelgästen, trinken viel, haben spass. und als das lied "nossa" zum sechsten mal gespielt wird, schleppen wir uns zurück ins hotelzimmer.

 

16/05/2012: zurück nach havanna

 

ich weiss jetzt wieder, warum ich nicht eine woche in einem solchen all-inclusive-hotel logieren könnte. diese auf teller gaffenden gäste, jeder für sich alleine, immer der gleiche pool, immer die gleichen leute, immer die gleichen lieder an der snack-bar. nein danke! kuba hat so viel mehr zu bieten und michelle und ich sind froh, dass wir so viel mehr von kuba gesehen haben.

 

nach dem frühstücken legen wir uns wieder an den strand, geniessen noch einmal die strahlende sonne und das erfrischende bad am wohl blausten badestrand kubas. um zwei uhr nachmittags müssen wir auschecken und wir machen uns gleich darauf auf den weg zurück nach holguin. dort müssen wir unser auto zurückgeben (zum glück wird der extrem dreckige wagen ohne meckern entgegengenommen...) und von dort fliegen wir zurück nach havanna.

 

leider startet unser flugzeug erst spät abends - trotz unserem versuch, den flug nach vorne zu verschieben und so noch etwas mehr von havanna sehen zu können. wir schlagen die stunden in einer outdoor-beiz tot, lesen, machen ein nickerchen, sprechen mit einigen kubanern, gucken unsere fotos an.

 

nach dem flug mit unbequemen sitzen und einer wahnsinnig unfreundlichen stewardess machen wir uns per taxi auf zu unserem hotel in havanna, welches wir bereits in der schweiz gebucht haben. weil es in der fussgängerzone liegt, legen wir die letzten paar meter zu fuss zurück. wir bemerken zwei männer, die verstohlen blicke durch ein vergittertes, aber offenstehendes fenster einer wohnung werfen, um ebenfalls etwas vom baseball-spiel mitzubekommen.

 

17/05/2012: havanna. und weiter nach costa rica...

 

angi, eine kollegin von michelle, die ebenfalls in mittel- und südamerika am umherreisen ist, macht halt in kuba. wir fahren mit einem taxi in den stadtteil verdado, wo sie in einem casa particulares wohnt. ihre gastmutter offeriert uns einen kaffee, wir quatschen ein bisschen über ihre und unsere reiseerlebnisse, und machen uns dann auf in die altstadt.

 

am capitolio vorbei zieht es uns zu einem kleinen souvenirmarkt und danach geht's weiter durch die gässchen der altstadt. frauen verkaufen aus dem wohnzimmerfenster kaffee und kuchen, überall ertönt musik, einige häuser schauen so aus, als ob sie gleich einstürzen würden. einmal mehr scheint es, als ob hier in kuba die zeit vor jahrzehnten einfach so stehen geblieben ist. oldtimer-autos fahren durch die strasse, viele kutschen sind unterwegs, lebensmittel werden auf verkaufswägeli durch die strassen gezogen und lautstark angepriesen. wir trinken in einem herzigen lokal einen kaffee und angi verabschiedet sich dann von uns, weil sie heute noch weiterreisen wird.

 

michelle und ich unternehmen noch einen letzten spaziergang, wollen immer noch keine zigaretten von irgendwelchen typen mitten auf der strasse kaufen (trotz good price, good price - versprechen...). auf dem placa vieja essen wir z'mittag. dann holen wir unser gepäck im hotel und fahren per taxi zum flughafen. boardingpass ist schnell abgeholt, restliches geld wieder zurückgewechselt und die flughafengebühr für die ausreise bezahlt. dann geht's durch einen security-check, der eigentlich gar keiner ist - man wird praktisch überhaupt nicht kontrolliert und ohne probleme könnte man etwas ins flugzeug schmuggeln.

 

michelles flug geht eine halbe stunde vor meinem. wir verabschieden uns. und dann bin ich alleine. off to costa rica!

 

fotos kuba